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Die sehenswertesten Friedhöfe der Welt (Teil 2)

Promis, Prunk und Pathos: Friedhöfe ziehen an – und zwar nicht nur die Toten. Unsere Grabstätten-Weltreise geht weiter …

Die sehenswertesten Friedhöfe: San Michele, Italien
Friedhofsinsel San Michele (c) Wikipedia, Sebastian Neuhauser/Kupkol
Die sehenswertesten Friedhöfe: Hollywood Forever Cemetery
Hollywood Forever Cemetery, Los Angeles (c) Wikipedia, Mike Jiroch

Nirgends findet man mehr Prominente als … genau: auf Friedhöfen. Nicht nur prunkvolle Gräber oder die, pardon, Todesstille zieht daher Besucher:innen auf Friedhöfe, es sind oft die Toten selbst, die einen wahren Publikumsmagneten darstellen. Sie findet man in der Fortsetzung unserer sehenswertesten Friedhöfe der Welt ebenso wie außergewöhnliche und optisch beeindruckende Grabstätten (Teil 1 findet man HIER).

Friedhofsinsel San Michele, Venedig

Man kann sich wahrscheinlich gut vorstellen, dass das Anlegen einer unterirdischen Ruhestätte in einer Lagunenstadt wie Venedig nicht unbedingt ein einfaches Unterfangen darstellt. Der damals auch über Italien herrschende französische Kaiser Napoleon Bonaparte verfügte daher zu Beginn des 19. Jahrhunderts, die Insel San Cristoforo della Pace bei Murano zu einem Friedhof umzugestalten. So weit, so gut.

Bis dieser zu klein wurde. Flugs verband man San Cristoforo mit der benachbarten Isola di San Michele, wobei allerdings auch diese Grabstätte bald an ihre Kapazitätsgrenze kam. Daher werden bis heute die Gebeine der Verstorbenen rund zehn Jahre nach ihrer Beisetzung exhumiert, um dann entweder in gemauerten Blöcken, sogenannten Columbarien, begraben oder aufs Festland in Ossarien überführt zu werden. Berühmtheiten, die hier ihre letzte Ruhe fanden, sind unter anderem der US-Dichter Ezra Pound und der russische Dichter Igor Stravinsky. Ein Besuch der Friedhofsinsel sollte also bei einem Venedig-Trip unbedingt eingeplant werden.

Hollywood Forever Cemetery und Westwood Village Memorial Park, Los Angeles

Ok, eigentlich sind es zwei Friedhöfe, aber sie sind lediglich ein paar Kilometer voneinander entfernt – und haben eine Besonderheit gemein, die man sonst in keiner anderen Stadt der Welt findet: Die letzten Ruhestätten schier unzähliger Stars. Und das nicht nur aus dem Filmbusiness. 1899 gegründet, ist der Hollywood Forever Cemetery der älteste Friedhof der Traumfabrik. Am berühmten Hollywood Boulevard, direkt neben den Paramount Studios, liegen dort unter anderem Ex-Beatle George Harrison, die Schauspieler:innen Judy Garland, Burt Reynolds, Estelle Getty (“Golden Girls”), Rudolph Valentino, Mickey Rooney und Jayne Mansfield, Superman-Schöpfer Jerry Siegel, “Top Gun”-Regisseur Tony Scott (der Bruder von Regie-Star Ridley Scott), Punk-Rocker Dee Dee Ramone sowie der legendäre Mobster Benjamin “Bugsy“ Siegel.

Der Pierce Brothers Westwood Village Memorial Park wiederum ist ein kleiner Friedhof im östlich von Beverly Hills gelegenen L.A.-Stadtteil Westwood. Er existiert seit den 1880er-Jahren als Begräbnisstätte, wurde allerdings erst 1905 unter dem schlichten Namen Sunset Cemetery offiziell als Friedhof eröffnet. Hollywood-Stars wie Marilyn Monroe, Dean Martin, Walter Matthau, Kirk Douglas, Natalie Wood, Farrah Fawcett, James Coburn oder Peter Falk (“Columbo”) sind hier ebenso begraben wie die Musik-Größen Janis Joplin, Frank Zappa und Roy Orbison, “Playboy“-Gründer Hugh Hefner sowie die Autoren Ray Bradbury und Truman Capote.

Necropolis, Glasgow

Das altgriechische Wort Nekropolis bedeutet soviel wie “Stadt der Toten”. Eine ebensolche liegt auf einem Hügel in der größten Stadt Schottlands: Glasgow Necropolis wurde im 19. Jahrhundert nach dem Vorbild des Pariser Pére Lachaise (siehe Teil 1) in einem bereits existierenden Park angelegt. In dessen Zentrum: ein Denkmal in Form einer knapp 18 Meter hohen Säule mit einer vier Meter großen Statue des Reformators John Knox. Dieser liegt freilich nicht hier begraben; er wurde 1572 auf dem Grundstück der Kathedrale St. Giles in Edinburgh beigesetzt.

Exakt 260 Jahre später, im Jahr1832, wurde in der Necropolis der erste Verstorbene beigesetzt, ihm folgten seit damals rund 50.000 weitere Tote. Diese treten ihre letzte Reise von der Glasgow Cathedral kommend über die Bridge of Sighs, die Seufzerbrücke, an, die ein Jahr nach Fertigstellung des Friedhofs errichtet worden war und mittlerweile unter Denkmalschutz steht. Auch Besucherinnen und Besucher können diesen malerischen Weg zum Friedhof hin beschreiten – und im Gegensatz zu den Friedhofsbewohner:innen auch wieder dort zurückkommen.

Friedhof Ohlsdorf, Hamburg

Kurz und bündig: Der Friedhof Ohlsdorf ist der größte Parkfriedhof der Welt (vgl. dazu den Wiener Zentralfriedhof)! Mit einer Fläche von 390 Hektar, Hunderten Baumarten, Teichen und Wasserläufen ist die Grünanlage generell die größte in Hamburg und wird auch von den Bewohner:innen der Hansestadt als Ruheoase genutzt. Neben der reichen Flora und Fauna kann man hier zahlreiche Kapellen, Mausoleen und einen ehemaligen Wasserturm bewundern.

Der Friedhof Ohlsdorf wurde am 1. Juli 1877 feierlich eröffnet, im Rahmen des Festaktes führte man auch gleich die ersten drei Bestattungen durch. Seit damals wurden hier 1,4 Millionen Menschen beerdigt, darunter die Schauspielerinnen Inge Meysel und Monica Bleibtreu, “der blonde Hans” Albers, der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt, Kabarettist Heinz Erhardt, Schriftsteller Wolfgang Borchert sowie der 2016 im Alter von nur 46 Jahren an einem Schlaganfall verstorbene Musiker Roger Cicero.

Die sehenswertesten Friedhöfe: Necropolis Glasgow
Necropolis, Glasgow (c) Wikipedia
Die sehenswertesten Friedhöfe: Friedhof Ohlsdorf
Seemannsgrab, Friedhof Ohlsdorf (c) Wikipedia, Vitavia
Alter jüdischer Friedhof, Prag
Jüdischer Friedhof (c) Wikipedia, Andreas Praefcke

Alter Jüdischer Friedhof, Prag

Der Starý židovský hřbitov ist einer der bedeutendsten jüdischen Friedhöfe in Europa. Gelegen in Josefov, dem ehemaligen jüdischen Viertel der Prager Altstadt, findet man auf einer Fläche von rund einem Hektar mehr als 12.000 Grabsteine; die Anzahl der seit Mitte des 15. Jahrhunderts tatsächlich hier Begrabenen liegt jedoch deutlich darüber. Im Laufe der Zeit wurde aus Platzmangel für weitere Bestattungen immer wieder neue Erdschichten aufgeschüttet; die sterblichen Überreste liegen daher in bis zu zwölf Schichten übereinander. Dies hat zur Folge, dass es heute auf dem Friedhof eine regelrechte Hügellandschaft gibt, zudem findet man bei einzelnen Gräbern eine einzigartige, schier chaotische Ansammlung von mehreren Grabsteinen aus verschiedenen Jahrhunderten.

Hier ruhen Persönlichkeiten wie Rabbi Löw, dem das Erschaffen des mystischen Golems zugeschrieben wird. Der Friedhof diente auch als Titelgeber von Umberto Ecos Roman “Der Friedhof in Prag”.


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