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Die sehenswertesten Friedhöfe der Welt (Teil 1)

So mancher Friedhof auf dieser Welt hat einiges zu bieten. Skurriles. Einzigartiges. Aber vor allem Sehenswertes.

Friedhöfe sind oft mehr als die letzte Ruhestätte der Menschen. Sie sind Sehenswürdigkeiten im wahrsten Sinne des Wortes, denn auf so manchem gibt es einiges zu sehen – abseits simpler Grabsteine, versteht sich. Wobei ein paar Friedhöfe noch ein bisschen sehenswerter sind als andere. Sei es aufgrund ihrer besonderen Geschichte, sei es aufgrund des besonderen Flairs, sei es, weil dort besondere Menschen begraben wurden.

Wir haben sie uns angeschaut, die zehn sehenswertesten Friedhöfe der Welt.

Père Lachaise, Paris

Oscar Wilde, Edith Piaf, Jim Morrison, Frédéric Chopin, Maria Callas, Sarah Bernhardt, Moliere, Marcel Proust … die Liste der berühmten Persönlichkeiten, die auf dem Cimetière du Père-Lachaise begraben wurden, ist lang. Sehr lang. Kein Wunder also, dass ihn Millionen Menschen Jahr für Jahr zu einer der beliebtesten Attraktionen von Paris machen. Der Friedhof ist mit 43 Hektar nicht nur der größte der französischen Hauptstadt, er gilt auch als der weltweit älteste Parkfriedhof. 4.000 Bäume machen aus der Ruhestätte einen Erholungsraum für Einheimische und Touristen inmitten der hektischen Großstadt.

2024 wird Père Lachaise seinen 220. Geburtstag feiern: Im Jahr 1804 fand hier die erste Beerdigung statt – auf einem Grundstück, auf dem sich rund 100 Jahre zuvor der Jesuitenpater François d’Aix de Lachaise, Beichtvater Ludwigs XIV., zur Ruhe gesetzt hatte; der Name des Friedhofs geht auf den Pater (franz. père) zurück. Fans des Harry-Potter-Universums werden ihn zudem aus “Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen” kennen. Eine Schlüsselszene des Films findet auf dem Cimetière du Père Lachaise statt.

Friedhof la Recoleta, Buenos Aires

Wegen seiner historischen und künstlerischen Bedeutung gehört der Cementerio de la Recoleta zu den weltweit berühmtesten und sehenswertesten Friedhöfen. Aber der Reihe nach: Wir schreiben das Jahr 1821. Aufgrund eines neuen Kirchengesetzes werden die Mönche des Klosters La Recoleta am Stadtrand der argentinischen Metropole Buenos Aires enteignet, der Klostergarten ein Jahr später zum öffentlichen Friedhof umgewidmet.

In den darauffolgenden Jahren verfiel dieser zusehends, bis er 1881 neoklassizistisch umgestaltet wurde. Von nun an begann der, nun ja, Erfolgslauf des Friedhofs. Zahlreiche Vermögende ließen hier ihre Mausoleen errichten, der Cementerio de la Recoleta entwickelte sich zu einer wahren “Stadt” aus prunkvollen Gräbern. Auch zahlreiche prominente Argentinier:innen fanden hier die letzte Ruhe. So befindet sich auf dem Friedhof beispielsweise das Grab von Eva „Evita“ Perron, bis heute Pilgerstätte für Fans der ehemaligen First Ladys Argentiniens. 1952 verstorben, war sie erst 1976 in La Recoleta beigesetzt worden.

Die sehenswertesten Friedhöfe: Père Lachaise, Paris
Père Lachaise (c) Wikipedia, Peter Poradisch
Die sehenswertesten Friedhöfe: La Recoleta, Buenos Aires
La Recoleta, Buenos Aires (c) Wikipedia, Mr. Roboto
Die sehenswertesten Friedhöfe: Fröhlicher Friedhof, Rumänien
Fröhlicher Friedhof, Săpânța (c) Wikipedia, Paf
St. Louis Cemetery, Nicolas Cage
Nicolas Cages “Pyramidengrab”, St. Louis Cemetery (c) Wikimedia, Fallaner

Fröhlicher Friedhof, Săpânța

Săpânța im Norden Rumäniens ist nicht unbedingt das, was man als Touristenhochburg bezeichnen würde. Und dennoch: Insidern ist der kleine Ort sehr wohl bekannt, denn hier befindet sich der Cimitirul Vesel, der fröhliche Friedhof. Gestaltet vom Künstler Stan Ioan Pătraș trifft man hier auf bunte, hölzerne Grabmale, verziert mit handgemalten Porträts der Verstorbenen und mit Versen zu ihrem Leben.

Der 1977 verstorbene Pătraș wuchs selbst in Săpânța auf und begann bereits 1935 mit seinen Kunstwerken; der Friedhof weist somit eine Jahrzehnte zurückreichende Dorf-Chronik auf. Manche Kreuze sind beidseitig bemalt: Auf der einen Seite befindet sich eine Beschreibung des Lebens der bestatteten Person, auf der anderen Erläuterungen zur Todesursache. Pătraș’ Lehrling Dumitru Pop-Tincu führte nach dem Tod des Künstlers dessen Arbeit fort, bis auch er 2022 verstarb. Was bleiben wird, ist ein buntes Vermächtnis als Touristenattraktion. Seit 2009 steht der Friedhof zudem im Mittelpunkt des jährlichen Festivals “Der lange Weg zum Fröhlichen Friedhof”.

Saint Louis Cemetery 1, New Orleans

Der St. Louis Cemetery No. 1 ist der älteste Friedhof von New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana, er wurde bereits 1789 eröffnet. Seinen Namen hat er (wie die gleichnamige Stadt) von König Ludwig IX. von Frankreich, auch Ludwig der Heilige genannt. Die Nummer 1 wiederum bezieht sich schlicht und einfach auf die Tatsache, dass es noch zwei weitere St.-Louis-Friedhöfe in New Orleans gibt. Der Cemetery beeindruckt durch die Vielzahl an aufwändigen, kunstvollen Mausoleen, nachdem 1830 aufgrund des hohen Grundwasserspiegels hier unterirdische Bestattungen verboten worden waren.

Für Besucherinnen und Besucher ist der Friedhof nur über eine offizielle Tour zugänglich; Vandalismus hatte für die Schließung gesorgt. Zu besichtigen sind dabei unter anderem die Gräber der Voodoo-Priesterin Marie Laveau oder von “Dutch” Morial, dem ersten afro-amerikanischen Bürgermeister von New Orleans. Bekannt ist der Friedhof auch aus Filmen wie “Easy Rider” oder Serien wie “CSI: New Orleans”. Passend dazu wird Hollywood-Star Nicolas Cage hier seine letzte Ruhe finden: Er kaufte sich 2010 eine pyramidenförmige Grabstätte.

Zentralfriedhof, Wien

“Es lebe der Zentralfriedhof und alle seine Toten …” Wer kennt ihn nicht, den Hit von Wolfgang Ambros über die größte und bedeutendste Ruhestätte Österreichs, eine der größten weltweit? Nicht zuletzt aufgrund des Songs aus den 1970er-Jahren genießt der 2,5 Quadratkilometer große Parkfriedhof weit über die Grenzen der Bundeshauptstadt Popularität. Und darf in der Liste der sehenswertesten Friedhöfe natürlich nicht fehlen. Eröffnet 1874, dient er heute neben seiner eigentlichen Funktion vielen Wiener:innen auch als Grünoase, als Laufstrecke, als Rückzugsgebiet vom Alltag. Die vorbeifahrende Straßenbahnlinie 71 hat es sogar in den Sprachgebrauch geschafft: “Sie hat den 71er genommen” gilt im Wienerischen als Synonym für das Sterben.

Der Zentralfriedhof zählt aber auch bei Nicht-Einheimischen nicht zuletzt aufgrund seiner Ehrengräber (und des Bestattungsmuseums) zu den Highlights bei einem Wien-Besuch. Neben der Präsidentengruft mit allen verstorbenen Bundespräsidenten der Zweiten Republik kann man hier die letzten Ruhestätten von Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Johann Strauss oder Franz Schubert ebenso besichtigen wie jene von Paula von Preradovic, Hedy Lamarr, Margarete Schütte-Lihotzky, Rosa Jochmann, Karl Kraus, Arthur Schnitzler, Friedrich Torberg, Hans Moser, Bruno Kreisky, Udo Jürgens oder Falco.

Das waren sie aber noch lange nicht alle, die sehenswertesten Friedhöfe der Welt. Teil 2 findet man HIER.

Die sehenswertesten Friedhöfe: Zentralfriedhof, Wien
Zentralfriedhof: Präsidentengruft und Friedhofskirche (c) Friedhöfe Wien

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