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Hospiz macht Schule: Tod als Teil des Lebens

Im Rahmen des Projekts “Hospiz macht Schule” kommen erfahrene und speziell ausgebildete Hospizmitarbeiter:innen in Schulklassen, informieren und sprechen über Tod, Trauer – sowie das Leben.

Hospiz macht Schule
(c) kinder-hospiz.at

Wir sind aus solchem Stoff wie Träume sind, und unser kleines Leben ist von einem Schlaf umringt.

William Shakespeare
Lebensrückblick, Bestattung Wien
(c) Bestattung Wien

Sterben. Tod. Verlust von geliebten Menschen. Trauer. Diese Themen betreffen uns alle, mit ihnen wird jede:r von uns früher oder später konfrontiert. Und dennoch sind sie nach wie vor Tabuthemen (siehe dazu “Reden wir über den Tod”).

Auch Kinder und Jugendliche werden regelmäßig mit dem Sterben und mit Abschied konfrontiert. Doch obwohl gerade junge Menschen hier besonders viel Unterstützung und Begleitung brauchen, schotten Erwachsene ausgerechnet sie oft von allem ab, was mit dem Thema Tod zu hat. Was dann bleibt, ist das Alleinsein mit persönlicher Trauer, aber auch mit der nüchternen medialen Berichterstattung oder mit irrealen, aggressiven Darstellungen des Sterbens in Filmen, TV-Serien oder Videospielen.

Ehrenamtliche Aufgabe

Das Projekt “Hospiz macht Schule” hat es sich zu Aufgabe gemacht, das zu ändern. Kinder und Jugendliche sollen für Sterbe- Abschieds- und Trauerprozesse sensibilisiert werden. Sie sollen die Chance erhalten, sich intensiv mit dem Tod als Teil des Lebens auseinanderzusetzen, sie sollen ermutigt werden, offen und tabulos darüber zu sprechen. Um das zu gewährleisten, kommt “Hospiz macht Schule” direkt zu Schüler:innen aller Altersgruppen ins Klassenzimmer: In Abstimmung mit dem Lehrpersonal wird das Projekt von speziell geschulten, ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter:innen in den Unterrichtsalltag integriert.

“Hospiz macht Schule” beruht auf der Pionierarbeit der Steirerin Monika Benigni, einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin im Hospizteam Bad Radkersburg, die bereits 2002 in ihrem Projekt “Lebensschule – Jugendliche begegnen dem Tod” begann, mit Jugendlichen über das Thema Sterben, Tod und Trauer zu sprechen. Ein paar Jahre später wurde “Hospiz macht Schule”, als Evaluierungsprojekt wissenschaftlich begleitet von der Psychologin Monika Specht-Tomann, ins Leben gerufen (siehe dazu die Broschüre “Leben und Sterben – Lachen und Weinen“).

Hospiz macht Schule: Reden wir darüber

Österreichweit wird “Hospiz macht Schule” aktuell in sechs Bundesländern umgesetzt, in Wien bietet es das Caritas Hospiz an. “Lachen und Weinen, Freude und Trauer” steht dabei weiter im Mittelpunkt. Kindern und Jugendlichen wird die Chance gegeben, sich intensiv mit den Fragen des Sterbens zu befassen, ihr Umgang mit Verlusterlebnissen gestärkt werden. Insbesondere in Zeiten wie diesen, in denen sich zahlreiche junge Menschen mit Kriegs- und Fluchterfahrung in heimischen Schulen befinden, Menschen, die direkt mit dem Tod von Nahestehenden ermutigen, ist “Hospiz macht Schule” von großer Bedeutung. Schüler:innen erlangen die Kompetenz, ihre Gefühle anzunehmen und zuzulassen.

Das Projekt ist keine akute Krisenintervention, sondern soll Schüler:innen in ihren Ressourcen stärken, mit Krisen umzugehen. Es wird ein geschützter Raum geschaffen, in dem sich junge Menschen auf ihre ganz individuelle Art und Weise dem Abschiednehmen annähern. Zudem werden sie für die individuellen Bedürfnisse leidender, sterbender und trauernder Menschen sensibilisiert.

In den Herzen und Köpfen

“Wir wollen den Hospizgedanken in den Herzen und Köpfen verankern”, so das Caritas Hospiz in der Projektbeschreibung. “Wenn wir gelernt haben, mit alten, kranken, sterbenden und trauernden Menschen liebevoll, mit Respekt und deren Würde bewahrend umzugehen, dann werden wir diese Haltung, die uns auch persönlich bereichert, nicht nur an unsere Kinder und Kindeskinder weitergeben, sondern vielleicht auch notwendige Einstellungsänderungen in der Gesellschaft und bei politischen Verantwortungsträgern bewirken.”

Tatsache ist: Eine frühe, sensible Annäherung zum Thema Abschiednehmen führt zu einer Stärkung der Persönlichkeit. Wir alle sollten das Thema Tod nicht bewusst wegschieben. Nicht von uns, nicht von unserem Umfeld. Und schon gar nicht von jenen, die dabei Begleitung brauchen: Unseren Kindern.


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