“Ich nasche bis zur Asche”. “Ich lese, bis ich verwese”. “Ich turne bis zur Urne”. Sprüche wie jene des Wiener Bestattungsmuseums sind heute Kult, einst waren sie tabu. Und nicht nur sie …
Wir schreiben den 8. Dezember 1965. Das Zweite Vatikanische Konzil ist nach mehr als drei Jahren Dauer soeben zu Ende gegangen und mit ihm das Verbot der Kremation für gläubige Katholik:innen. Davor galten Feuerbestattungen als Sünde, dennoch existierte seit Anfang der 1920er-Jahre mit der Feuerhalle Simmering bereits das erste österreichische Krematorium. Und es wird sie wohl noch länger geben, denn der Trend geht eindeutig in Richtung Feuerbestattung. Wurden 1995 noch 16 Prozent der heimischen Toten verbrannt, ist es mittlerweile bereits die Hälfte.
Urne im Trend
Gerade in Zeiten der laufenden Teuerungen sind insbesondere die Kosten ein entscheidender Faktor für die Wahl der Kremation. Es liegt daher auf der Hand, dass das Angebot an Möglichkeiten, was nach der Kremierung mit der Asche passiert, laufend steigt. So bietet die Bestattung Wien die Urnenbeisetzung in einem Erdgrab oder einer Urnenwand ebenso an wie Donaubestattungen. Bei diesen kann die Asche entweder in die Donau gestreut oder in einer biologisch abbaubaren Urne direkt im Wasser beigesetzt werden.
Generell erfreuen sich Naturbestattungen wachsender Beliebtheit, wobei viele Menschen schon zu Lebzeiten „ihren“ Platz aussuchen. Neben der Baumbestattung, bei der die Urne mit der Asche der Verstorbenen im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt wird, ist auch die Beisetzung in einem Strauch- oder Wiesengrab möglich.
In klassischen Urnengräbern auf Friedhöfen wiederum findet sich Platz für die Asche von acht oder mehr Verstorbenen. Das Gleiche gilt für Urnenwände, die unter anderem auf den Friedhöfen Baumgarten, Eßling, Liesing, Meidling, Ottakring und Simmering angeboten werden. Dort gibt es auch die Option der Beisetzung in Urnenwandnischen. Auf dem Friedhof Hernals wiederum findet man Urnenstelen sowie auf dem Friedhof Oberlaa Urnensäulen aus Naturstein.


Urne in Bio, Urne zu Hause
Platz für zwei Biournen bieten seit 2021 die Regenwasserurnen auf dem Friedhof Hietzing: Dabei durchdringt Regen die Urne, wodurch Asche mehr und mehr in das Erdreich einsickert. „Die vielfältige, bunte Pflanzenpracht zieht ihre Kraft aus diesem Kreislauf und lässt diese besondere Ruhestätte erblühen“, so die Friedhöfe Wien dazu. Die in einem speziellen Verfahren gefertigte Bronzekugel thront auf einem Fundament, das Platz für eine Schriftplatte bietet.
Haben Menschen den Wunsch, ihrem geliebten Menschen auch nach dessen Tod nahe zu sein, kann die Urne auch mit nach Haus genommen werden, sofern Grund- bzw. Hauseigentümer:in ebenso zustimmt wie nahe Anverwandte (Ehepartner:in, Kinder und Eltern). Zudem ist eine Genehmigung der Magistratsabteilung 40 notwendig. Diese gilt übrigens nur für die Aufstellung der Urne zu Hause. Ein eigenmächtiges Verstreuen der Asche ist nicht erlaubt.
Mini-Gedenken
Schließlich kann auch eine Mini-Gedenkurne dafür sorgen, dem geliebten Menschen ganz nahe zu bleiben. Darin wird bei einem Fassungsvermögen von 0,05 bis 0,3 Liter ein kleiner Teil der Asche aufbewahrt. Doch nicht nur der Bestattung an sich sind kaum Grenzen gesetzt, auch das Angebot an Urnen ist ein vielfältiges – egal, ob es um das Design, die Farbe oder das Material geht. So stehen neben Modellen aus Kupfer, Stahl, Holz oder Keramik sogar Urnen aus Augarten-Porzellan zur Auswahl.
Wofür man sich letztlich entscheidet, es ist auf jeden Fall sinnvoll, sich vor dem Ableben von geliebten Menschen (und von einem selbst) Gedanken darüber zu machen, was „danach“ passieren soll. Die Bestattung Wien berät Sie jederzeit gerne.