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Traditionen rund ums Sterben

Gerade bei Tod und Trauer werden Traditionen gerne hochgehalten, denn das Altbewährte hat für Hinterbliebene oft einen tröstenden und in Zeiten des Abschieds bewahrenden Charakter.

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, ist nicht nur die emotionale Belastung aufgrund des Verlustes groß. Auch Organisatorisches rund um die Bestattung und alle (anderen) Formalitäten können einem da schnell über den Kopf wachsen. In einer derartigen Situation der Trauer und des psychischen und physischen Stresses haben Rituale und Brauchtum für viele Hinterbliebene eine große Bedeutung. Sie geben Halt, sie beruhigen aufgrund ihrer Gewohnheit, ihrer Tradition. Im Christentum existieren, so wie im Volksglauben, seit Jahrhunderten Trauerrituale sowie Bräuche rund ums Sterben – meist basierend auf dem Glauben an den Tod als Ende des irdischen Lebens, das durch die die Auferstehung in ein ewiges Leben an Gottes Seite übergeht.

Aussegnung/Verabschiedung

Bei der Aussegnung (evangelisch) oder Verabschiedung (katholisch) werden Verstorbene beziehungsweise Sterbende ein letztes Mal gesegnet. Üblicherweise findet dies im Sterbezimmer statt und wird von einem Pfarrer durchgeführt. In Krankenhäusern, Wohnheimen und Hospizen gibt es dafür einen eigenen Verabschiedungsraum. Bei der kurzen Andacht können Angehörige sich noch einmal von ihrem geliebten Menschen verabschieden und übergeben ihn, so dies ihr Glaube besagt, in Gottes Hände. Heute wird die Verabschiedung meist in die Trauerfeier vor der Bestattung eingebunden.

Sterbekerze

Häufig wird beim Eintritt des Todes neben der oder dem Toten die Sterbekerze entzündet, bei der es sich – sofern noch vorhanden – oft um die Tauf-oder Erstkommunionskerze handelt. Von ihrem Licht angeleuchtet soll Verstorbenen der Weg in die Ewigkeit erhellt und erleichtert werden. Zudem stellt die Sterbekerze ein Symbol des Lebens sowie der inneren Erleuchtung dar: Das Licht der Seele strahlt über den Tod hinaus.

Öffnen des Fensters

Nach dem Tod eines Menschen wird der Tradition nach das Fenster des Sterbezimmers geöffnet. Dieser Brauch besteht seit Jahrhunderten und soll es der Seele ermöglichen, durch den Mund der Verstorbenen über das offene Fenster in den Himmel gelangen zu können. Der (Aber-)Glaube hat allerdings auch einen durchaus praktikablen Wert:  Frischluft ins Totenzimmer zu lassen.

Traditionen rund um Tod und Trauer
(c) Rhodi Lopez, Unsplash

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot. Er ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird.

Christian von Zedlitz
Traditionen rund um Tod und Trauer
(c) Bestattung Wien

Das einzig wichtige im Leben sind Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir Abschied nehmen.

Albert Schweitzer

Mund und Augen verschließen

Was heute als würdevolles Ritual gilt, geht ebenfalls auf Aberglauben zurück: Toten den Mund und die Augen zu schließen sollte verhindern, dass Menschen als sogenannte Wiedergänger zurückkehren, sprich: dass sie zu lebenden Toten werden. Mit geschlossenen Augen und geschlossenem Mund kamen die Verstorbenen eher zur – ewigen – Ruhe, glaubte man.

Totenglocke

Mit dem Läuten der Toten- oder Sterbeglocke am Abend des Sterbetages wird der Tod eines Mitglieds der Kirchengemeinde angezeigt. Traditionell wird für das Totengeläut die größte Glocke der Kirche verwendet.

Aufbahrung/Totenwache

War es früher noch üblich, dass Verstorbene von Hinterbliebenen im Sterbezimmer aufgebahrt wurden, so geschieht das heute in der Regel durch ein Bestattungsunternehmen. Der Leichnam wird gewaschen und professionell präpariert, um es den Angehörigen zu ermöglichen, sich ein letztes Mal von Angesicht zu Angesicht zu verabschieden.

Erde oder Blumen ins Grab werfen

Nach der Beisetzung eines Menschen ist es üblich, dass die anwesende Trauergesellschaft dem toten Menschen am offenen Grab die letzte Ehre erweist. Eine kleine Menge an Erde wird als Symbol der endgültigen Verabschiedung dem herabgelassenen Sarg nachgeworfen. Mittlerweile wird die Erde immer öfter durch Blumen oder Blütenblätter ersetzt, da diese als angenehmer und auch als akustisch weniger bedrückend wahrgenommen werden.

Leichenschmaus

Er ist wohl die beliebteste unter den Traditionen rund ums Sterben: Beim sogenannten Leichenschmaus trifft sich die Trauergemeinde nach der eigentlichen Beerdigung zu einem gemeinsamen Essen oder zum Kaffeetrinken, um gemeinsam den Verstorbenen zu gedenken. In früheren Zeiten konnten sich dabei zudem all jene stärken, die eine weite Anreise hatten, oder schwere Arbeit (wie die Sargträger) verrichtet hatten.  Das Zusammensein hilft nicht nur den engsten Angehörigen, etwaiges Alleinsein besser überwinden zu können; Erinnerungen und Anekdoten über den geliebten Menschen können dessen Andenken hochhalten und die Trauer mindern.


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